Rückblick
 

Die Ludwigseisenbahn

Das 19. Jahrhundert war besonders stark vom Wandel in allen Bereichen des menschlichen Lebens geprägt. Kein anderes Einzelbeispiel kann besser als Symbol für diese Zeit des Umbruchs dienen als die erste Fahrt einer Eisenbahn in Deutschland am 7. Dezember 1835 von Nürnberg nach Fürth.
Hatten zuvor noch menschliche und tierische Muskelkraft die Reise- und Transportzeit auf höchstens 10 Kilometer in der Stunde begrenzt, so waren plötzlich Fahrten mit der sechsfachen Geschwindigkeit möglich. Die Eisenbahn erlaubte nicht nur den rascheren Transport von Menschen, sondern auch den umfangreicheren und billigeren Austausch von Waren zur besseren Versorgung einer immer rasanter wachsenden Bevölkerung. Dadurch verursachte soziale Probleme, Repressionsmaßnahmen der Obrigkeit und Umweltverschmutzung in bis dahin nicht bekanntem Ausmaß trüben das Bild von einer romantisch idealisierten Zeit.

Holzschnitt "Ansicht der Ludwigs-Eisenbahn". Die Fahrtstrecke der Ludwigseisenbahn von Nürnberg nach Fürth ging über Muggenhof und Doos.

Foto: Stadtarchiv Fürth


Vor diesem Hintergrund zeigt und erklärt die Ausstellung des Stadtarchivs die unterschiedlichsten Aspekte von der Vorgeschichte im Allgemeinen über die Entwicklung und den Bau der Ludwigseisenbahn bis hin zum Alltagsbetrieb. Auch das Ende und die historische Bedeutung dieser Eisenbahn werden beleuchtet.

Kuratorin Ruth Kollinger mit den Originalrechnungen der Lokomotiven "Adler" und "Pfeil". Der Adler kostete 1.140 Pfund Sterling.

Foto: Birgit Gaßner


Zu sehen sind vor allem Exponate aus den vielfältigen Beständen des Stadtarchivs. Hierzu zählen historische Landkarten, Bilder und Postkarten, aber auch technische Zeichnungen und Akten zur Verwaltungsgeschichte der Ludwigseisenbahn. Darüber hinaus wird die Ausstellung u.a. durch Exponate aus dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv, dem DB Museum Nürnberg und privater Leihgeber bereichert.
Herausragende Einzelstücke, von denen viele noch nie öffentlich gezeigt wurden, sind z.B. ein Modell des Ludwigsbahnhofs in Fürth, die Originalrechnungen der Lokomotiven "Adler" und "Pfeil", Schienenstücke der alten Trasse, Bilder der letzten Fahrt 1922, Aktien der Ludwigseisenbahngesellschaft von 1869 sowie deren letztes Sparbuch aus den 1970er Jahren.

Öffnungszeiten
Montag bis Donnerstag 9 – 16 Uhr
Freitag 9 – 12 Uhr
Sonntags
5.12. 2010
9.1. 2011
23.1. 2011
jeweils 9 – 16 Uhr
Eintritt frei!
An den Sonntagen finden jeweils um 10 Uhr eine Kuratorenführung statt. Das Führungsangebot kostet Euro 3,-. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

 

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